Interne Verlinkung SEO – wie verlinkt man richtig?

von | 21. Feb, 2021 | Onlinemarketing, SEO | 0 Kommentare

Heute sehen wir uns die interne Verlinkung an. Hierbei verweisen Links einer bestimmten URL auf andere URLs innerhalb der gleichen Domain. Dadurch erreicht man nicht nur eine Steigerung der Usability, sondern gibt auch den Link Juice der URLs an eine andere Seite weiter. Diese Maßnahme gehört im SEO zur Onpage-Optimierung. Hier erfährst du, wie man die optimale interne Verlinkung aufbaut. Was eigentlich Link Juice ist und auf was du alles achten solltest.

Welche Vorteile hat eine interne Verlinkung?

Sehen wir uns an, warum du auf jeden Fall eine interne Verlinkung aufbauen solltest. Du hast dadurch nicht nur Vorteile seitens der Bewertung durch die Suchmaschine, sondern auch der Nutzer profitiert hiervon.

Vorteile für den Nutzer

Neben dem Hauptmenü deiner Webseite kannst du im Fließtext relevante Links auf deine anderen Seiten setzen. Dadurch entsteht ein zusätzliches semantisches Menü, welches deinem Nutzer in der Navigation hilft, aber auch deine Umsätze und deine Sichtbarkeit verbessern kann. Während das Hauptmenü einer Webseite dem Nutzer hilft in die oberen Kategorien zu gelangen, kann man durch Links im Text dem Nutzer passende Inhalte in tieferen Ebenen präsentieren.

Das Verlinken kann dabei unterschiedliche Gründe haben. Hast du beispielsweise einen Shop und einen Blog, dann möchtest du womöglich aus dem Blog auf deinen Shop verlinken, um dem Nutzer anzuzeigen, dass er dort die verlinkten Produkte findet. Aber es können natürlich auch andere thematisch relevante Inhalte verlinkt werden. Das ist eine besonders gute Idee, wenn der Nutzer auf der anderen Seite weiterführende Inhalte findet. Dadurch kannst du beispielsweise sehr lange Texte kürzen und auf mehrere Unterseiten verteilen.

Neben dem positiven Effekt, dass deine Nutzer passende Produkte finden, weitere Themen oder ausführlichere Beschreibungen entdecken können, steigerst du damit auch die Verweildauer auf deiner Webseite. Was nicht nur den Nutzer enger an dich bindet und ein positives Nutzererlebnis bietet, sondern auch die richtigen Nutzersignale an die Suchmaschine sendet.

Nutzer Usability interne Verlinkung

Nutzer – Usability interne Verlinkung

SEO Vorteile durch interne Links

Nicht nur Backlinks können deiner Webseite helfen! Natürlich kann ein externer Backlink mehr Wirkung zeigen, aber auch die interne Verlinkung wirkt sich auf die Relevanz deiner Webseite aus. Für die meisten Seiten im Internet existieren gar keine externen Links und trotzdem erzielen sie gute Rankings. Wenn der Crawler einer Suchmaschine eure Seite ausliest, dann liest er nicht nur den eigentlichen Inhalt, sondern sieht auch, welche Inhalte verlinkt wurden. Zum einen weiß die Suchmaschine, dass durch Links aus einer Sackgasse ein weiterführendes Surferlebnis wird, was die Nutzererfahrung verbessern kann, zum anderen zeigt eine Verlinkung an, dass auch andere Inhalte relevant sind.

Das geschieht zum einen durch den Link an sich, zum anderen durch den verlinkten Ankertext. Ihr empfehlt diese anderen Seiten nicht nur dem Nutzer, sondern auch der Suchmaschine. Seiten, auf die besonders häufig sinnvoll verlinkt wird, haben also auf den ersten Blick eine besonders hohe Relevanz. Sie erben den anteiligen Link Juice.

Crawler Vorteile Verlinkung

Crawler Vorteile Verlinkung

Was ist der Link Juice?

Der Begriff „Link Juice“ (dt. Linksaft) ist eher umgangssprachlich, da er sich etwas unseriös anhört, das schönere und besser erklärende Synonym ist „Link Autorität“. Jede URL hat eine bestimmte Menge an Link Juice, welchen sie, ohne dadurch an Wert zu verlieren, an weitere Seiten weitergeben kann. Wie stark der Link Juice ist, entscheidet der Wert und die Qualität der jeweiligen Seite. Ist es eine URL, die von einer starken Domain kommt und jede Menge Top-Positionen in der Suchmaschine hat, wird ihr Link Juice stärker sein, als eine völlig unbekannte URL. Dennoch hat jede URL, auch die völlig unbekannten, einen bestimmten Wert.

Aber die URL kann nicht unendlich Link Juice weitergeben. Stell dir vor, Link Juice ist ein Zaubertrank und deine URL hat 10 Liter davon. Das bedeutet, sie kann durch eine interne Verlinkung nur diese Menge weitergeben. Verlinkst du also 5 andere Seiten, dann werden jeweils zwei Liter weitergegeben. Verlinkst du nur zwei Seiten, dann werden jeweils 5 Liter weitergegeben.

Link Juice Verteilung Verlinkung

Link Juice Verteilung bei der Verlinkung

Wie verlinkt man richtig?

Nicht jeder Link ist auch ein guter Link und nicht jede Verlinkung auf eine gute Seite ist eine gute Verlinkung. Daher ist es wie bei allen SEO-Maßnahmen extrem wichtig, sich klar zu machen, worum es bei der Verlinkung geht. Zum einen möchten wir als Webseitenbetreiber bessere Rankings und dem Nutzer eine leichtere Menüführung ermöglichen.

Doch sollte der Nutzer dabei im Vordergrund stehen. Wenn du einen Link setzt, dann frag dich immer: Bringt dieser Link meinem Nutzer etwas? Findet der Nutzer unter dem verlinkten Ankertext wirklich das, was beschrieben wird? Hat die verlinkte Seite auch wirklich eine thematische Relevanz? Wenn du das beherzigst, dann hast du schon die halbe Miete. Doch gucken wir uns die wichtigsten Regeln für eine gute interne Verlinkung genauer an:

  • Relevanz
  • Interaktion
  • Ankertext
  • Position
  • Anzahl an Links
  • Visuelle Darstellung
  • Aktualität

Relevanz und Interaktion mit der verlinkten Seite

Das ist die oberste Regel für die interne Verlinkung! Wenn du eine URL verlinkst, dann sollte diese deinem Nutzer helfen, mehr Informationen zu finden oder mehr Interaktionen ausführen zu können. Also frag dich selbst: Verlinkst du gerade für den Nutzer oder für die Suchmaschine? Die Suchmaschine wird merken, wenn dein Link nicht relevant ist, weil ihn kein Nutzer anklickt. Oder weil er angeklickt wird und der Nutzer auf der verlinkten Seite schnell wieder abspringt!

Für die Suchmaschine ist es besonders wichtig, dass dein Link auch geklickt wird und der folgende Inhalt auch Beachtung findet. Wenn deine Links niemand anklickt oder das Folgen dem Nutzer nicht gefällt, dann wirst du hierdurch auch keinen Zusatzwert schaffen. Das hilft deiner Suchmaschinenoptimierung nicht weiter.

Ankertext für die interne Verlinkung richtig wählen

Der Ankertext ist das Wort oder die Worte, welche du mit einem Link versiehst. Der Ankertext ist sehr wichtig! Du beschreibst damit dem Nutzer, was er beim Folgen des Links vorfinden wird. Aber genauso wird die Suchmaschine, sofern ein relevanter Begriff gewählt wurde, dem Ziel unter diesem Begriff mehr Autorität einräumen. Daher solltest du unbedingt vermeiden Worte wie „hier“ oder andere nichts sagende Worte verlinken. Damit hilfst du der verlinkten Seite nicht weiter. Wenn du einen Ankertext wählst, dann sollte dieser möglichst eindeutig das Ziel erklären und möglichst das Keyword sein, mit dem der andere Text ranken soll.

Die Position macht den Unterschied

Über die richtige Position wird unter den SEO-Experten häufig gestritten. Einige SEO-Jünger sagen, dass der Link am Anfang des Textes stehen sollte, weil so die Wahrscheinlichkeit eines Klicks steigt. Ich halte das für einen falschen Ansatz. Nehmen wir diesen Blogartikel, wenn ich im ersten Satz bereits etwas verlinke, dann springt mir der Leser von meiner Seite ab, bevor er den Text zu Ende gelesen hat. Viel sinnvoller ist es, dass ich zwischendurch sinnvolle weiterführende Blogartikel verlinke und am Ende noch einen Link setze, damit dem Leser nach dem Text ein weiterführender Beitrag geboten wird.

Aber eines ist sicher, ein Link im oberen Content-Bereich und im Hauptmenü wird stärker gewertet, als ein Link im Footer. Wenn wir hier aber über eine semantische interne Verlinkung sprechen, dann setzt du die Links am besten dort, wo sie dem Nutzer helfen.

Die beste Anzahl an Links

Ich werde oft gefragt, ob viele Links der Seite schaden? Grundsätzlich sagt Google, dass man nicht zu viele Links auf einer Seite setzen sollte. Aber für Google sind viele Links mehrere tausend. Früher war man der Meinung, dass man nicht mehr als 50 Links setzen sollte, dass ist aber Unsinn! Doch frag dich selbst, wieviel Links sind sinnvoll, um dem Nutzer zu helfen? Und besonders wichtig: Durch wie viele Seiten willst du den Link Juice teilen? Und hat deine Seite genug Crawl Budget?

Auch eine Frage, die SEOs lange beschäftigt hatte war, ob man die gleiche Seite von einer URL mehrmals verlinken sollte? Google hat sich glücklicherweise im Gespräch hierzu geäußert und bestätigt, dass es keine Nachteile hat, eine Seite mehrfach zu verlinken, solange es dem Nutzer hilft. Also, wenn du einen Autolinker hast, der beispielsweise in deinem Onlineshop automatisch alle Kategorien verlinkt, dann brauchst du ihn nicht abschalten.

Mein Lexikon beispielsweise verlinkt auch automatisch Keywords auf relevante Einträge. Ich habe die mehrfache Verlinkung ausgeschaltet, nicht weil es mir bei der Suchmaschine schadet, sondern weil ich es optisch unschön finde, wenn der Text nur noch aus bunten Links besteht.

Übrigens, auch wenn du nur eine kleine Webseite hast, solltest du dennoch eine interne Verlinkung aufbauen. Bei Einzelseiten (Onepager) kannst du Ankerlinks nutzen, damit der Nutzer per Sprungmarke auf der Seite zwischen den Inhalten umherspringen kann.

Visuelle Darstellung

Der Link sollte klar für den Nutzer erkennbar sein, ansonsten hat der Link keinen Wert, denn der Nutzer wird nicht draufklicken. Versteckter Text ist der schlechteste Weg für eine interne Verlinkung. Ein guter Link ist auch als ein solcher erkennbar und hebt sich farblich ab. Zusätzlich kann er fett geschrieben, unterstrichen und besonders markiert sein. Du solltest nie den Fehler machen, Satzzeichen zu verlinken oder andere schwer erkennbare Links zu setzen.

Wenn ich bei Kunden Shop und Blog kombiniere und mit einem kommerziellen Keyword aus dem Blog auf den Shop verlinke, dann markiere ich diese Links auch gerne mit Shop. So klicken nur Nutzer auf den Shop-Link, wenn sie auch wirklich Interesse daran haben und ich habe weniger Absprünge.

Übrigens kannst du die interne Verlinkung deiner Seite auch visuell als Grafik darstellen. Ein geeignetes Tool hierzu ist: Gephi.org

Aktualität der Links

Du solltest darauf achten, dass deine interne Verlinkung zu jeder Zeit erreichbar ist. Mit einem Broken Link Checker kannst du defekte Links finden und diese entfernen oder auf eine neue Seite verlinken. Das gilt nicht nur für interne Links, sondern auch für externe Links. Es kann vorkommen, dass deine Links nicht mehr aktuell sind, aber dennoch eine Seite durch eine 301-Weiterleitung erreichbar ist. Das kann passieren und wird dem Link nicht wirklich schaden, aber du solltest dich bemühen, alle Links aktuell zu halten.

Unterschiede zu externen Links

Das Gegenteil der internen Verlinkung ist die externe Verlinkung. Hierbei wird nicht innerhalb der gleichen Domain, sondern auf eine fremde Webseite verlinkt. Während die interne Verlinkung relativ sorglos betrieben werden kann, gibt es bei der externen Verlinkung einiges mehr zu beachten.

Verlinkungsaufbau externe und interne Verlinkung

Hier die wichtigsten Unterschiede im Umgang mit externen Links:

  • Ankertext – Bei der internen Verlinkung wird besonders ein relevantes Shorttail-Keyword verlinkt. Bei der externen Verlinkung kann das nach gezieltem Backlinkaufbau (Spam) aussehen und du schadest der anderen Seite dadurch unter Umständen.
  • Seriosität – Während du dir bei deiner eigenen Seite keine Gedanken um die Seriosität der verlinkten Seite machen musst, sieht das bei externen Links ganz anders aus. Wenn du mit deiner Webseite auf eine Erotik- oder Glücksspielseite verlinkst, dann schadest du dir damit. Umgekehrt, bekommst du Links von unseriösen Webseiten, dann sind das keine positiven Links!
  • Linktyp – Du kannst Google durch rel-Attributwerte mitteilen, wie die Suchmaschine mit einem Link umgehen soll. Während du bei deinen internen Links alle auf „follow“ stehen hast, kann es bei externen Links sein, dass du nicht möchtest, dass der Link Juice weitergegeben wird. Die Gründe hierfür können unterschiedlich sein:
    • Follow – Die Suchmaschine folgt dem Link, crawlt die verlinkte Seite und gibt ihm die volle Wertung.
    • Nofollow – Die Suchmaschine folgt dem Link nicht und gibt ihm keine Wertung. Dieses Vorgehen wurde früher von Google für bezahlte Werbelinks empfohlen.
    • Sponsored – Der Attributwert „sponsored“ ist neu. Bisher war es üblich, wenn andere Webseitenbetreiber einen Link gekauft haben und dieser verlinkt wurde, ihn mit „nofollow“ zu kennzeichnen. Google hat nun „sponsored“ eingeführt. Hierdurch kann Google genauer auswerten, welche Links gekauft wurden. Eine Verlinkung mit der Markierung „sponsored“ ist völlig legitim und wird nicht als Manipulationsversuch gewertet.
    • Ugc – Dieser Wert bedeutet User Generated Contennt, also Nutzer Generierte Inhalt. Du kannst den Wert „ugc“ beispielsweise bei Links aus Kommentaren verwenden.
    • Kombination – Übrigens kannst du die Werte auch kombinieren, beispielsweise kann ein Link den Attributwert „ugc“ und auch „nofollow“ tragen. Mehr Informationen über ausgehende Links findest du in der Google Search Central.

Tools um interne Links zu prüfen und aufzubauen

Bei der internen Verlinkung können dir je nach Webseite diverse Tools helfen, die interne Verlinkung zu prüfen. Dabei gibt es Autolinker, welche automatisch Links zu den passenden Keywords setzen. Dann gibt es Broken Link Checker, welche deine Seite auf beschädigte Links überprüfen.

Und es gibt die üblichen Verdächtigen, wenn es um die Linkanalyse geht, wie beispielsweise Sistrix und Xovi. Die beiden letzteren sind kostenpflichtig und haben noch viele weitere nützliche Funktionen.

Aber es gibt genügend kostenlose Tools, welche dir helfen, deine interne Verlinkung aufzubauen. Wenn du beispielsweise eine WordPress-Seite betreibst, dann kann ich dir das Plugin „Broken Link Checker“ empfehlen, welches regelmäßig deine Links auf ihre Funktionstüchtigkeit prüft und dir anzeigt, wenn Links defekt sind.

Fazit zur internen Verlinkung

Eine interne Verlinkung ist ein wesentlicher Baustein in der Usability einer Webseite und hilft nicht nur deinen Nutzern, sondern auch der Optimierung deiner Seite. Durch eine optimale Verlinkung wirst du nicht nur zufriedenere Besucher und längere Verweilzeiten erreichen, sondern auch deine Rankings in der Suchmaschine verbessern. Der Nutzen und die Wirkung von internen Links werden häufig stark unterschätzt. Während sich alle immer nur um externe Links kümmern, gerät die optimale interne Linkstruktur oft in den Hintergrund. Dabei bietet sie ein enormes Potenzial. Wenn du Fragen zur internen Verlinkung hast, dann lass einen Kommentar da. Ich helfe dir gerne weiter.

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Steffen Rust

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