Gerade SEO-Beginner fragen mich oft, was eine Sitemap ist, was sie einem nutzt und wie man sie erstellt. Heute beantworte ich alle Fragen rund um die Sitemap und warum sie für die Suchmaschinenoptimierung so wichtig ist.
Was ist eine Sitemap?
Der Begriff „Sitemap“ bedeutet soviel wie Seitenübersicht oder Seitenstruktur. Im Grunde ist es eine Karte, die hierarchisch strukturiert ist und eine Übersicht aller Unterseiten einer Webseite bereithält. Aber Vorsicht, es gibt zwei unterschiedliche Arten von Sitemaps, welche beide als Sitemap bezeichnet werden und jeweils der Orientierung bzw. Analyse dienen. Die eine ist für den Nutzer gemacht und wird oft der Übersichtlichkeit halber beispielsweise – aufgrund der hohen Seitenzahl – bei Onlineshops verwendet. Die andere ist für Suchmaschinen und deren Robots gemacht. Sie hilft dem Crawler beim Crawlen und der Indexierung. Übrigens: Alle Infos zu Crawling und Indexierung findest du im verlinkten Beitrag.
Achtung Verwechslungsgefahr bei dem Begriff Sitemap
Die Sitemap wird gerne mit einem Inhaltsverzeichnis oder einem Index verwechselt. Auch wenn sich diese untereinander ähneln und die Unterschiede mitunter nicht immer groß sind, sollten wir nochmal kurz die Unterschiede beleuchten. Ein Inhaltsverzeichnis zeigt die Themen einer Webseite an. Da eine einzelne Seite bereits mehrere Themen abdecken kann, sind die Begriffe nicht gleich. Ein Index ist in der Regel alphabetisch geordnet und muss nicht zwangsläufig alle Seiten angeben, daher liegt auch hier ein Unterschied vor.
Die Vorteile der Sitemap im Bereich SEO
Jetzt kann ich endlich erklären, warum du dringend eine Sitemap brauchst. Damit meine ich nicht eine für den Besucher, sondern eine für die Suchmaschine. Man spricht hierbei auch von einer HTML- oder XML-Sitemap. Über die Sitemap kann die Suchmaschine ganz einfach alle deine URLs erreichen, diese indexieren und feststellen, ob Änderungen gemacht wurden. Neben den Unterseiten der Webseite kann man hier auch Bilder, Videos und Kategorien auflisten.
Wenn keine Sitemap vorliegt, dann ist die Suchmaschine darauf angewiesen, dass sie über das Menü und andere Verlinkungen alle Unterseiten findet. Doch ist das nicht immer der Fall. Bei einer Landingpage beispielsweise wollen wir Besuchern zu einem bestimmten Thema Informationen bieten. Diese Landingpage muss nicht zwangsläufig im Menü oder einem anderen Text verlinkt werden.
Die Suchhilfe für die Suchmaschine
Wenn der Suchmaschine nicht mitgeteilt wird, dass es die Seite gibt und sie auch keinen Anhaltspunkt dazu hat, dann wird die Seite auch nicht gecrawlt. Und selbst wenn die Seite verlinkt ist aber zu tief im Menü zu finden ist, dann kann es passieren, dass die Suchmaschine die Webseite nicht tief genug crawlt und dadurch die entsprechende Seite ebenfalls nicht gecrawlt bzw. indexiert wird.
Neben dem Finden der Inhalte einer Webseite teilt die Sitemap der Suchmaschine auch mit, ob sich ein Inhalt geändert hat oder nicht mehr vorhanden ist. Das hilft der Suchmaschine und spart Ressourcen. Ich empfehle besonders bei umfangreichen Webseiten, eine XML-Sitemap zu verwenden. Mehr Infos zum XML-Format findest du auch unter sitemaps.org. Eine XML-Sitemap enthält unter anderem folgende Informationen:
- Datum der letzten Aktualisierung
- Änderungshäufigkeit
- Relevanz
- Beziehung zu anderen URLs der Webseite
Übrigens hilft die XML-Variante dem Nutzer eher weniger, da die Nutzeroberfläche auf den Robot ausgelegt ist und nicht auf die Benutzung und das Auge anderer Besucher. Der normale Benutzer findet sich über das Menü der Webseite oder alternativ die HTML-Sitemap besser zurecht. Hier siehst du den Index meiner XML-Sitemaps:
Eine Sitemap ist keine Garantie dafür, dass Suchmaschinen die Seiten auch indexieren, aber auf jeden Fall eine Hilfe hierbei. Auch kleine Webseiten sollten eine Map für die Suchmaschinen bereitstellen. Sicher kann eine kleine Webseite auch ohne diese gecrawlt werden, aber wir sollten jeden Ansatz der OnPage-Optimierung nutzen, die uns technisch zur Verfügung steht. Es gibt noch weitere Optimierungspunkte für technisches SEO.
Wie erstelle ich eine Sitemap?
Die meisten Onlineshop-Systeme und auch CMS-Webseiten (WordPress, Joomla, etc.) haben entweder von Hause aus eine eingebaute Funktion oder die Möglichkeit, mit einem Plugin eine Sitemap zu generieren. Wenn du eine Webseite mit HTML und CSS selbst erstellt hast, dann kannst du auch ganz einfach einen Generator nutzen. Hierfür gibt es einige Anbieter wie beispielsweise:
Es gibt noch viele weitere Anbieter, aber Vorsicht, manche kosten einiges an Geld! Hier kannst du ganz einfach deine Webseite durchsuchen lassen und im Anschluss wird eine Sitemap erstellt. Nun musst du nur noch per FTP-Verbindung die Map in dein Root-Verzeichnis laden. Dazu kannst du kostenlos FileZilla nutzen.
Sitemap in WordPress erstellen
In WordPress gibt es diverse Plugins zur Erstellung einer Sitemap. Entweder du gehst links im Menü auf Plugins -> installieren und gibst oben rechts im Suchfeld einfach mal „sitemap“ ein oder du verwendest beispielsweise Yoast SEO. Das ist in seiner Standard-Version nicht nur kostenlos, sondern bietet dir noch viele andere nützliche Funktionen bei der Suchmaschinenoptimierung. Diese Plugin verwende ich selber auch.
Du kannst auch in WordPress und jedem anderen CMS wie oben genannt einen Generator nutzen. Alternativ kannst du auch auf ein Plugin verzichten, wenn du dir zutraust, ein wenig Code in deine Webseite einzufügen. Hier findest du eine Anleitung zur Erstellung einer Sitemap in WordPress ohne Plugin. Es gibt hier auch schöne Neuigkeiten, WordPress plant in kommender Zeit die Erstellung einer Map zu integrieren, das erspart einem das Code-Gefummel und auch das Plugin. Das ist – meiner Meinung nach – längst überfällig.
Sitemap für Joomla
Auch in Joomla gibt es Plugins, die einem Code-Arbeiten ersparen. Ein bekanntes Plugin hierfür ist OSMap. Dieses ist in seiner Basis-Version ebenfalls kostenlos.
Der nächste Schritt
Wenn du nun eine Sitemap hast, dann solltest du sie Google auch mitteilen. Falls du es noch nicht gemacht hast, dann melde dich in der Search Console von Google an. Hier findest du links den Reiter „Sitemaps“. Hier kannst du ganz einfach die Adresse deiner Map einreichen. Wenn du kein Google-Konto und kein Search-Console Konto hast, dann rate ich dir, eines anzulegen. Das ist nicht nur kostenlos, sondern bietet dir jede Menge Möglichkeiten, auf welche ich gesondert nochmal eingehen werde.
Wenn du Probleme hierbei hast, dann hinterlasse einen Kommentar und ich versuche, dir zu helfen. Hier findest du eine komplette Anleitung für die Search Console.
Technische Limits
Übrigens kann man die Sitemap nicht unbegrenzt groß anlegen. Sie kann maximal 50.000 Einträge beinhalten. Wenn deine Map größer ist, dann unterteile sie in mehrere Sitemaps und lege einen Index an. Die genannten Plugins machen das automatisch auch bei weniger Einträgen.
Unterschied HTML- und XML-Sitemaps
Die HTML- und die XML-Sitemap kannst du nicht nur am Aussehen unterscheiden, sondern auch an der URL-Endung. Die eine Sitemap-URL endet mit .html, die andere mit .xml. Die URL für den Index lautet in der Regel sitemap_index.xml. Das ist aber keine Pflicht. Wie oben beschrieben, kannst du Google auch eine andere URL nennen.
Die HTML-Version ist für den Nutzer optisch aufbereitet und nicht auf die Bedürfnisse der Suchmaschine angepasst. Auch wenn diese in der Lage ist, auch eine HTML-Map zu crawlen, bietet es sich an, die XML-Variante zu nutzen.
Fazit zur Sitemap
Eine Sitemap ist ein Musthave für eine professionelle Webseite. Sie hilft bei der Suchmaschinenoptimierung und erleichtert der Suchmaschine das Crawlen erheblich. Wenn du sicherstellen möchtest, dass deine komplette Webseite gecrawlt wird und möglichst viele Seiten indexiert werden, dann solltest du unbedingt eine bereitstellen. Solltest du hierbei Hilfe benötigen, dann hinterlasse einfach einen Kommentar. Wenn du deine Seite für Google optimieren möchtest und dabei SEO-Beratung benötigst, dann stehe ich dir gerne zur Verfügung.
Möchtest du ein Video zum Thema Sitemap schauen? Dann schau auf unserem YouTube-Kanal vorbei.
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