Die Länge von Blogartikeln ist unter SEOs schon lange ein großes Diskussionsthema. Vielleicht ist das Thema vor allem deshalb so heiß debattiert, weil es keine eindeutige Antwort zu geben scheint. Wir versuchen heute trotzdem einmal, dem Thema auf den Grund zu gehen. Also: wie lang sollte ein Blogbeitrag sein?
Die Bedeutung von Text-Länge
Blogtexte sind eine tolle Möglichkeit, mithilfe von redaktionellem ContentDas Wort Content bedeutet übersetzt "Inhalt" und wird im Onlinemarketing verwendet. Dabei werden die folgenden Inhalte einer Webseite beschrieben:
• Texte
• Bilder
• Grafiken
• Videos
• Audiodateien
Im Bereich der Medien wie Rundfunk, Zeitschrift und Fernsehen sin deine Seite weit nach vorne zu bringen. Damit das aber geschieht, muss dein Text zwei Hürden überwinden. Er muss dem AlgorithmusDer Begriff Algorithmus taucht überwiegend in der Mathematik und der Informatik auf. Ein Algorithmus ist eine Vorgehensweise, um ein Problem oder eine Klasse von Problemen zu lösen. Der eigentliche Algorithmus besteht dabei aus endlich vielen eindeutig definierten Einzelschritten. Dabei kann er so der Suchmaschine gefallen und er muss der Leserschaft gefallen.
Zumindest für einen der beiden Faktoren spielt die Text-Länge eine relativ wichtige Rolle. Und zwar für den Menschen. Der Mensch hat keine besonders lange Aufmerksamkeitsspanne. Große Textwände können entmutigen, aber zu kurze Texte bringen vielleicht nicht die Informationen, die die Lesenden suchen.
Text-Länge als Rankingfaktor?
Wenn du unter den Top 10 Ergebnissen landen willst, dann solltest du deinen Text auf jeden Fall für den Suchmaschinenalgorithmus optimieren. Text-Länge gehört aber nicht unbedingt zu den Rankingfaktoren. Google zum Beispiel nutzt über 200 Faktoren, die in dein Ranking mit hineinspielen. Es gibt keine bestätigten Informationen, dass die Text-Länge einer davon ist. Im Gegenteil, es gibt einige Zeichen, die dafür sprechen, dass Text-Länge keine Rolle spielt.
Aber wieso sind dann die Texte auf der ersten Seite der Suchergebnisse oft wesentlich länger, als die Ergebnisse auf den hinteren Seiten? Das liegt vermutlich am Informationsgehalt und daran, dass längere Texte oft mehr Suchintentionen erfüllen, als kurze Texte, die nur auf einen spezifischen Punkt eingehen.
Nehmen wir an, jemand sucht nach „Weizenallergie Hund“. Nehmen wir nun weiter an, ein Text, der aussagt, dass eine Weizenallergie durchaus bei Hunden vorkommen kann und vielleicht erklärt, welche Enzyme dafür verantwortlich sind, hat 400 Worte. Ein anderer Text erklärt, wie eine Weizenallergie bei Hunden zustande kommt, welche Futtersorten für einen allergischen Hund sicher sind, ob es Medizin gibt, oder Begleiterkrankungen, die oft mitauftauchen. Dieser zweite Text hat 1.500 Worte. Er enthält aber auch viel mehr Informationen, sodass Leser länger verweilen, nicht so schnell abspringen und hinterher nicht noch einen weiteren Text öffnen müssen, weil alle potenziellen Fragen in dem langen Text schon beantwortet wurden.
Das höhere Ranking liegt also nicht an der reinen Wortzahl, sondern daran, dass die Nutzersignale besser werden, je mehr Informationen gegeben werden. Diese Nutzersignale sind nämlich auf jeden Fall Teil der Rankingfaktoren und gehören zur sogenannten User-Experience. Was die User-Experience ist, haben wir in unserem Artikel zur Frage „Was ist Usability“ schon einmal kurz erklärt.
Außerdem werden in langen Texten oft mehrere Keywords oder Keywordkombinationen bedient. In unserem Hundebeispiel hat der längere Text vermutlich auch „Weizenallergie Hund Futter“ oder „Allergiefutter Hund“ im Text, die dem kürzeren Text fehlen.
Sind lange Texte beliebt bei Nutzern?
Nicht in jeder Branche sind es lange Texte, die von der Leserschaft gefordert werden. Reiseberichte zum Beispiel können viel über Bilder erzählen. Ein Text über einen Kurztrip nach Paris hat vielleicht nur 500 Worte, aber dafür eine Bildstrecke mit 15 Bildern, die einen UserDer Begriff User leitet sich vom englischen Wort "use" ab, was "benutzen" bedeutet. Wörtlich übersetzt heißt User ganz einfach Benutzer und wird hierzulande auch Nutzer oder Anwender genannt. Der Terminus wird in der Regel im technischen IT-Umfeld verwendet. Dabei handelt es sich im Gegensatz zum, der auf der Suche nach Inspiration für einen eigenen Trip ist, zufriedenstellt.
Andere Themen, die viel Erklärung erfordern, etwa rechtliche Fragen oder Fragen zu Finanzen, brauchen oft eine ausführlichere Erklärung, damit auch User, die wenig Erfahrung in dem Bereich haben, mit der gegebenen Antwort zufrieden sind.
Aber: lange Textwände, die nicht irgendwie aufgelockert werden, sind nicht besonders ansprechend für Nutzer. Wenn du extrem viel Informationen hast, die du unterbringen willst, dann versuche, den Text aufzulockern, damit die Informationen „leicht verdaulich“ sind.
Wie lang sollte ein Blogbeitrag sein?
Es geht um den perfekten Mittelweg. Dein Text sollte nicht mit Füllwörtern und leeren Sätzen vollgepumpt sein, nur damit du über 1.000 Worte schreibst. Stattdessen solltest du genau untersuchen, was die SuchintentionWenn ein Nutzer einen Suchbegriff in die Suchmaschine eingibt, dann hat er eine bestimmte Suchintention. Sprich, er verspricht sich von der Eingabe ein bestimmtes Ergebnis oder will Inhalte hierzu entdecken. Im Online-Marketing unterteilen wir die Suchintention in folgende Arten:
• Know – d für das von dir gewählte KeywordIm Onlinemarketing ist ein Keyword ein Schlüsselwort, welches aus einem oder mehreren Wörtern bestehen kann. Dieses Keyword ist gleichermaßen ein Suchbegriff, welcher in der Suchmaschine gesucht wird und optimiert werden soll. Hierbei gibt es unterschiedliche Formen von Keywords:
• Shortta ist und anhand dessen alle Informationen zusammentragen. So stellst du User und Suchmaschine zufrieden.
Für eine grobe Orientierung kannst du dir immer die direkte Konkurrenz ansehen: gib dein Keyword bei Google ein und schaue dir die Top 10 Ergebnisse an. Prüfe die Textlänge der einzelnen Beiträge und finde den Mittelwert. Du solltest nicht kürzer sein, als der kürzeste, aber auch nicht viel länger, als der längste. Ausnahme ist natürlich, wenn du noch weitere Informationen hast, die dir sehr wichtig erscheinen, die dem längsten Text aber fehlen.
Wie gesagt, es geht weniger um die Wortzahl, als um die Inhalte, eine durchschnittliche Wortzahl der Konkurrenz sollte nur eine grobe Orientierung sein.
Welche Länge kommt gut an?
Studien aus den USA haben ergeben, dass Blogbeiträge mit 1.000 bis 2.000 Worten die meisten sogenannten Social Shares bekommen. Das heißt solche Beiträge werden am meisten auf Social Media Plattformen wie Facebook, LinkedIn oder Twitter geteilt.
Texte, die länger sind, bekommen weniger Shares. Aber auch sehr kurze Texte haben anscheinend weniger Shares.
Natürlich gibt es Ausnahmen. Sicherlich hast du schon einmal von der magischen Grenze von 300 Wörtern gehört? Viele SEO-Programme sagen dir, dass dein Text erst ab 300 Worten wirklich eine Chance auf RankingsDas Ranking beschreibt eine Rangfolge oder einen Rang in der SEO bezogen auf die Position in den Suchergebnissen. Das beste Ranking ist demnach die erste unbezahlte Position. Die Position ist abhängig von vielen Faktoren. Wenn man anhand der Rankings zu den unterschiedlichen Keywords und deren Such hat. Das ist aber nicht unbedingt wahr, es gibt sehr erfolgreiche Blogs, die mit kürzeren Beiträgen astronomische Rankings und Zahlen erreichen.
Auf der anderen Seite bringen dir 300 Worte vermutlich wenig, wenn alle anderen Texte, die dieses Keyword behandeln über 1.000 Worte haben. Du siehst: es gibt keine magische Zahl, die deinen Text besser macht, als alle anderen Texte. Es gibt nur verschiedene Parameter, die auf deine Textlänge Einfluss nehmen.
Fazit: Wie lang sollte ein Blogbeitrag sein?
Also: Ein Text von fast 1.000 Worten, um dir zu sagen, dass du keine 1.000 Worte schreiben musst? Wir hoffen, du konntest ein bisschen mehr als das mitnehmen, aber lass uns noch einmal unsere Ergebnisse zusammenfassen.
- Es gibt keine magische Wortzahl.
- Der Kontext bestimmt, welche Text-Länge sinnvoll ist. Finanzbericht oder Reise-Empfehlung?
- Du kannst dir einen Orientierungswert errechnen, indem du die Durchschnittswortzahl der Top 10 Ergebnisse bestimmst.
- Mache dir Gedanken zur Suchintention und beantworte die Fragen, die in diesem Kontext aufkommen könnten.
- Wenn du lange Texte schreibst, versuche sie für den Menschen trotzdem ansprechend zu gestalten, damit die Aufmerksamkeit nicht nachlässt. Nutze Bilder, Grafiken oder ähnliche Mittel, um große Textwände aufzubrechen.
Wenn dir dieser Text alle deine Fragen beantworten konnte und genau die perfekte Länge für dich hatte, würden wir uns über ein paar positive Nutzersignale freuen!
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